Sternensturz
DIE TOCHTER DES DIREKTORS:
Heute Nacht schwebte ich irgendwo im Weltraum, und
auf einmal
begannen die Sterne herabzuregnen, sie stürzten
wie das Unwetterwasser
aus Wolken, und ich dachte: wie ist das nur möglich,
was für eine magnetische
Schwerkraft kann das bewirken, wo doch nur dann
irgendwo etwas fällt,
wenn auf der anderen Seite etwas zieht.
Die Gravitation...
Dann bemerkte ich, dass es etwas mit meinem Kopf
zu tun hatte,
ich drehte mich einfach freischwebend um, stellte
mich also auf den Kopf,
und siehe da, die Sterne glitten allesamt wieder
zurück, langsam,
wie Winterflöckchen in einer Glaskugel, bis
sie wieder
still und blinzelnd an ihrem Ausgangspunkt standen.
Der Sternensturz ging mir lange nicht aus dem Gedächtnis,
fast wäre
die ganze Galaxie an ihr Ende getropft...
DER LIEBHABER:
Mein armes Hühnchen! Da hat dir wohl deine
außerordentlich
schlechte Bodenhaftung ein Ei gelegt! Wie auch immer,
die Uhren ticken weiter, und was ich dir schon
die ganze Zeit sagen wollte, ist, dass sich unsere
gemeinsame Zeit
dem Ende zuneigt.
So sag doch was. Oder verstehst du nicht, was ich
meine? Es ist Schluss, aus,
ich muss weitergehen, die Tage und Monate haben
sich vorangedreht,
in meinem Kopf sind neue Schaltkreise entstanden,
ich werde dich
verlassen - so ist es ganz unmissverständlich
ausgedrückt -
das ist der Lauf der Welt, und
die Welt läuft zur Zeit ziemlich schnell.